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Der Morbus Duchenne

Der Morbus (Krankheit) Duchenne ist eine Neuromuskuläre Muskelkrankheit, die einen tödlichen Verlauf aufweist. Duchenne ist eine genetische Erbkrankheit und wird rezessiv, über das X- Chromosom weitervererbt. Vom Leiden sind ausschliesslich Knaben betroffen, Frauen sind Konduktorinnen, also Trägerinnen der Beschwerde. Erkrankte leiden an einem Gendefekt am Dystrophin- Gen, welches auf dem kurzen Arm des Xp21-Gens liegt. Das Dystrophin- Gen liefert dem Organismus den Bauplan für das Protein Dystrophin, welches vom Körper daraufhin synthetisiert wird. Dystrophin ist ein Eiweiss, welches das Zytoskelett der Muskelzellmembrane in der Extrazellulären Matrix, also dem Bindegewebe verankert. Durch den Defekt, werden am Dystrophin-Gen Mutationen provoziert, die das Eiweiss verändern. Der Körper überspringt beim Lesen des Codes, zur Synthese von Dystrophin einige wichtige Stellen. Daraufhin ist der DNS-Strang vom Protein Dystrophin kürzer, das Eiweiss wird fehlerhaft produziert und ist dadurch für die Muskelzellen fast vollständig nutzlos. Durch das Fehlen eines korrekt funktionierenden Eiweisses geht eine Muskelzelle nach der anderen zu Grunde und stirbt. Bedingt durch den Sterbeprozess wird das Muskelgewebe in Fett- und/oder Bindegewebe umgewandelt. Dies betrifft voralllem die Skelett- und Herzmuskulatur, welche die höchste Dystrophin Dosis benötigt.

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  • Epidemiologie

    Männliches Geschlecht: Durch den X- Chromosomal rezessiven Erbgang, sind sie die Betroffenen der Krankheit. Einer von 3500 Knaben, ist von diesem Leiden betroffen. Weibliches Geschlecht: Frauen sind Konduktorinnen der Krankheit, sie geben den Gendefekts

  • Manifestationswissenschaft

    Die Beschwerde manifestiert sich zwischen dem 4. – 6. Lebensjahr. Wobei die Diagnose meistens während dem 6. Lebensjahr gestellt wird.

  • Ätiologie

    Vererbung: X-Chromosomal rezessiv. X-Chromosomaler Defekt, verursacht Schäden im Dystrophin-Gen, welches auf dem kurzen Arm des Xp21-Gens liegt. Die Strukturellen Schäden bestehen, zu 60 Prozent aus Deletionen, zu 30 Prozent aus Punktmutationen und zu 10 Prozent aus Duplikationen.

  • Pathophysiologie

    Das Eiweiss mit dem Namen Dystrophin, zeigt sich dafür verantwortlich das Zytoskelett der Muskelzelle in der Extrazellulären Matrix zu verankern. Mutationen in der Extrazellulären Matrix führen dazu, dass das Dystrophin-Protein funktionslos ist. Dadurch sind Zahlreiche Signalwege in der Muskelzelle gestört und ein Absterben dieser beginnt. Begünstigt durch den Sterbeprozess, wird das Gewebe der Muskulatur, in Binde- und Fettgewebe konvertiert. Die noch lebenden Zellen werden hypertrophiert.

  • Symptome und Klinik

    Erste Symptome

    Atrophien und Paresen in der Muskulatur des Beckengürtels.
    Der Betroffene hat Schwierigkeiten beim Gehen, stürzt häufig und fällt durch eine unrhythmische Gangart auf.

    Atrophien und Paresen im Schultergürtel und den unteren Extremitäten.
    Die Gehschwierigkeiten nehmen zu und das Stolperrisiko erhöht sich. Zudem kann der Erkrankte nur sehr schwer Treppensteigen.

    Abschwächung der Reflexe, BSR, ASR, PSR, von Proximal nach Distal, negative Pyramidenbahnzeichen.
    Das Laufen fällt dem Betroffenen stetig schwieriger, er fällt häufig zu Boden und geht sehr unrhythmisch. Zudem hat der Duchenne-Patient in diesem Krankheitsstadion, Schwierigkeiten von der Liegenden in die Aufrechte Position zu gelangen.

    Durch den Muskulären Zerfall

    Watschelgang.
    Der Duchenne-Patient neigt sich beim Laufen auf die Schwache Körperhälfte. Er zieht einen Fuss, dem anderen her.

    Gowers-Zeichen.
    Um von der Liegende in die Aufrechte Position zu gelangen, stützt sich der Betroffene an seinen Oberschenkeln ab und klettert dann an sich hoch.

    Pseudohypertrophien im Muskelgewebe der Wadenbeine.
    Die Muskeln in den Beinen, weissen immer mehr Binde- und Fettgewebe Einlagerungen auf. Der Leidende kann seine unteren Extremitäten nur noch sehr eingeschränkt benutzen.

    Kontrakturen in den nicht beanspruchten Körperregionen, führt zu Skoliosen und Verkrüppelungen der Extremitäten.
    Weil der Betroffene seinen Körper nur noch eingeschränkt bewegen kann, sind Bewegungseinschränkungen der Gelenke zu beobachten. Es entstehen Skoliosen und Verkrümmungen der Füsse.

    Rollstuhlpflichtigkeit.
    Weil immer mehr Muskelzellen im unteren Körperabschnitt den Dienst quittieren und absterben, ist der Patient tagsüber auf einen Rollstuhl angewiesen, kurz darauf auf einen E-Rollstuhl.

    Die Krankheit schreitet voran

    Nun sind auch einige Gesichtsmuskeln betroffen, vor allem die Kau- und Schluckmuskulatur weisen eine Schwäche auf.
    Der Patient kann nur noch eingeschränkt Schlucken und auch das Kauen harter Nahrungsmittel ist problematisch.

    Die Lähmungserscheinungen der Muskeln des Gesichts, werden ausgeprägter.
    Über den oralen Weg, Nahrung zu sich nehmen zu können, fällt dem Patienten immer schwerer. Da beim Kauen von Esswaren der Betroffene bald einmal ermüdet, ist es ihm nicht mehr möglich sich ausreichend zu Ernähren. Darum wird die Einlage einer PEG-Sonde (Ernährungstubus durch die Magenwand) nötig. Darüber wird der Patient dann künstlich zusatzernährt.

    Auch das Muskelsystems des Oberkörpers wird schwächer.
    Der Leidende kann seine Arme und Hände nur noch geringfügig verwenden. Den Thorax kann er gar nicht mehr bewegen.

    Intelligenzverminderung.
    Bei etwa 30 Prozent der Duchenne-Patienten kommt es zu einer Verminderung der Intelligenz. Und damit zu einer Sprachentwicklungsverzögerung und einer Lernschwäche.

    Schmerzen und Dekubitus.
    Durch wenig Bewegung und des ständigen Sitzens, kann der Patient an Knochen- und Gelenkschmerzen leiden. Auch kann er, durch die immer selbe Positionierung des Körpers, einen Dekubitus entwickeln.

    Schwierigkeiten beim Stuhlgang.
    Wegen nichtausreichenden Bewegungsabläufen, entwickelt der Patient Obstipationen.

    Beteiligung der kardialen und respiratorischen Muskeln

    Dilatative Kardiomyopathie.
    Der Patient weist eine Insuffizienz des linken Herzens auf. Es kommt zu einer Druckerhöhung im linken Ventrikel und Vorhof. Dies führt zu einer systolischen Auswurfschwäche, weil sich das Herz nicht mehr ausreichend Kontrahieren kann.

    Herzrhythmusstörungen.
    Durch das Voranschreiten der kardialen Muskelschwäche, kann es zu Rhythmusstörungen, Sinustachykardien und anderen Auffälligkeiten kommen.

    Auch die Atemmuskulatur ist langsam mitbetroffen. Es kommt zu einer respiratorischen Insuffizienz.
    Wegen einer Inspi- und Expiratorischen Schwäche, kann der Patient das CO2 nicht ausreichend abatmen. Es kann zu akuten Atemnotanfällen kommen oder der Betroffene nimmt zu diesem Zeitpunkt, die Schwäche der Atmung noch nicht wahr.

    Die Zwerchfellmuskeln und die Atemhilfsmuskulatur werden schwächer.
    Das Atmen fällt dem Patienten immer schwerer, er verspürt zwischenzeitlich Atemnot und kann darauf leicht panisch agieren. Der Körper reagiert mit Kopfschmerzen, allgemeinem Unwohlsein und einer leichten Zyanose, auf die Atemschwäche.

    Unterstützende Beatmung.
    Weil der Patient nur noch sehr eingeschränkt atmen kann, muss mit Hilfe eines Beatmungsgerätes die Atmung unterstützt werden. Zuerst nur nachts, danach 24 Stunden am Tag.

    Vollständig kontrollierte Beatmung.
    Die Atemmuskulatur ist vollständig gelähmt, eine invasive Beatmungsmethode wird nötig, ein Tracheostoma wird angelegt. Das Beatmungsgerät übernimmt die gesamte Atemarbeit des Betroffenen.

    Endstadium von Duchenne

    Vollständige Körperlähmung.
    Das gesamte Muskelsystem, mit Ausnahme einiger Gesichtsmuskeln, ist zerstört. Der Patient ist vom Hals abwärts gelähmt, kann nicht eigenständig Atmen, nicht Laufen und keine seiner Extremitäten benutzen.

    Der Tod.
    Irgendwann, meist so zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr tritt der Tod ein. Meist wegen eines kardialen Versagens oder einer Infektionskrankheit, wie einer Pneumonie oder einer Sepsis.

  • Diagnostik

    Im Blut aufzufinden:
    Kreatinkinase im Serum, auch bei 70 Prozent der Konduktorinnen. Bei der ersten Untersuchung, nicht immer Zielführend.

    DNA-Diagnostik:
    Nachweis von Mutationen im Bereich des Dystrophin-Gens, bei 90 Prozent der Betroffenen.

    Neurophysiologie:
    Im Elektromyogramm sind Myopathische Muster zu erkennen, die niedrigamplitudige, verkürzte Potentialdauer aufweisen. Zudem sind Fibrillationen nachzuweisen.

    Muskelbiopsie:
    Histologisch sind Kaliberschwankungen, Nekrosen, binde- und fettgewebiger Umbau, zentrale Kerne und in der LGMD, ist eine Verminderung der Protease Calpain 3, zu sehen.

    Immunhistologie:
    Immunhistologisch fehlen im defekten Gen, Anti-Dystrophin-Antikörper.

  • Medikamentöse Therapien

    Duchenne ist nicht heilbar, lediglich einige Symptome sind Therapierbar oder können eine Zeit lang kontrolliert werden.

    Die unten aufgeführten Medikamente sind lediglich Richtwerte und Empfehlungen. Keine Sicherheit auf Vollständigkeit.

    Glucocorticoiden: Im Anfangsstadium der Krankheit, kann Cortison verabreicht werden, um die Muskelschwäche ein wenig hinauszuzögern. Da die Wirksamkeit jedoch nicht bewiesen ist und mit Schwerwiegenden Nebenwirkungen gerechnet werden muss, wird das Medikament nicht empfohlen.

    Kreatin: Das Wirkstoff Kreatin gilt als Nahrungsergänzungsmittel und ist bei Sportlern sehr beliebt. Kreatin ist eine natürliche Verbindung die in der Skelettmuskulatur, eines menschlichen Körpers vorkommt. Nach Einnahme fördert die Verbindung die Leistungsstärke, in dem es die Muskelstärke- und Masse erhöht. Bei jungen Duchenne-Patienten zögert die Medizin den Muskelzerfall hinaus. Da die Wirkung umstritten ist und mit einer Gewichtszunahme gerechnet werden muss, ist die Einnahme mit Vorsicht zu geniessen.

    Lisinopril (Coenzyme Q10): Der Antioxidant Coenzym Q10 ist in die Energieproduktion einer Muskelzelle involviert. Unter der Einnahme wird der oxidative Stress minimiert und der Zellschaden wird reduziert. Lisinopril ist gegen ein ärztliches Rezept erhältlich und unterstützt das kardiale Muskelsystem.

    Catena®: Positive Resultate aus einer DELOS Studie der Phase 3. Das Medikament mit dem Namen Catena® hat einen bewiesenen Effekt auf die respiratorische Muskulatur. Es zögert die Ateminsuffizienz hinaus, in dem die Muskelzellen des Zwerchfell stärkt. Das Medikament wird zur Marktzulassung angemeldet.

    Eplerenon: Diese Medikamente werden zur Behandlung einer Kardiomyopathie bei Duchenne-Patienten eingesetzt. Die Phase 3 Studie wurde im März 2015 abgeschlossen. Das Medikament wurde im Jahr 2005 in der Schweiz zugelassen und ist im Handel erhältlich.

    Tamoxifen®: Laut einer in Genf laufende Vorstudie, wurde das Krebsmittel Tamoxifen® Duchenne-Mäusen verabreicht. Dort stabilisierte die Medizin die Muskelzellmembrane und hob die Gesamtstärke auf erhöhte Werte. Danach verbesserte sich die Gehfähigkeit der Nagetiere.

    Carvedilol: Dieses Medikament ist ein Betablocker, mit zusätzlicher Alphablockender Wirkung. Es wird gegeben, um das Herz zu entlasten und dadurch die Insuffizienz hinauszuzögern. Es senkt den Blutdruck und den Herzschlag.

    Losartan: Dieses Medikament wird bei einer mittelschweren Linksherzinsuffizienz gegeben. Es senkt den Blutdruck und sorgt dafür, dass das Apoplexie Risiko gering bleibt.

    Spironolactonum: Das Medikament verhindert Ödeme, in dem es, dem Herz hilft, das Wasser aus dem Körper auszuscheiden.

    Transipeg (R): Diese Medizin dient dem Patienten, in dem es Wasser in die Gedärme befördert und so die Obstipation löst. Transpeg hilft jedoch nur bei leichten Verstopfungen.

    Homöopathie

    Grünteeextrakt: Forscher von der Universität Genf fanden heraus das dieses Präparat den Sterbeprozess der Muskelzellen verlangsamen kann. Durch die antitoxische Wirkung des Grüntees, werden Gefährliche Radikale gehemmt, die zum Untergang der Muskelzellen beitragen. Abschliessende Wissenschaftliche Beweise von anderen Forschungsgruppen, existieren nicht.

    Umckaloabo: Dieses homöopathische Medikament beruhigt den Husten.

    Eibischwurzel: Dieses homöopathische Mittel weist Entzündungshemmende Eigenschaften auf und löst intrabronchiale Sekrete.

    Visiodoron Malva® Augentropfen: Duchenne-Patienten im fortgeschrittenen Stadion können ihre Augenlieder nicht ganz schliessen. Dadurch, vor allem beim Schlafen, trockenen die Augen aus, was zu Reizungen, ausgetrocknetem Tränenwasser und Schmerzen führen kann. Visiodoron Malva® wirkt den Symptomen trockener Augen entgegen und beruhigen diese. Morgens einen Tropfen der Lösung in jedes Auge und die Beschwerden klingen ab.

  • Forschungsstudien

    Antisense-Oligonukleotide: Durch die Duchenneerkrankung führen einige Mutationen am Dystrophin-Gen dazu, das der Code zur Herstellung von Dystrophin, vom Körper an einige Codelesestellen übersprungen wird. Weil ein Teil des Dystrophin-Gens nicht richtig verstanden wird, ist der DNA-Strang des Dystrophin-Gens kürzer und das Protein funktioniert nur eingeschränkt. Diese Option der Therapie ermöglicht ein Exons Kipping, wodurch das Leseraster bei Frameshift-Mutationen wiederhergestellt wird und darauf ein partiell funktionstüchtiges Dystrophinprotein hergestellt wird. Auch diese Medikamentenreihe generiert Zahlreiche Nebenwirkungen, eine Einnahme sollte gut überlegt sein.

    Benzoquinon Idebenone: Vor kurzer Zeit wurde in einer randomisierten, plazebokontrollierten Phase-3-Studie gezeigt, dass das Benzoquinon Idebenone (Antioxidans und Inhibitor der Lipidperoxidation) bei jugendlichen DMD-Patienten ohne Steroidtherapie die respiratorische Muskelschwäche hinausgezögert.

    Ataluren: Sehr weit fortgeschritten ist die Entwicklung von Ataluren. Diese Medizin bewirkt das der Körper in reduzierter Form Dystrophin produziert und die Duchenneerkrankung in eine Becher-Kiener Muskeldystrophie umgewandelt wird. Einigen Mutationen am Dystrophin-Gen führen dazu, dass der Körper beim Ablesen des Codes, durch ein Fehlerhaftes Signal, frühzeitig unterbrochen wird. Durch die Gabe dieses Medikaments werden die Fehlerbehafteten Signale versteckt und der Produktionscode kann zuende gelesen werden. Ataluren sind bei 15-20 Prozent der Duchenne-Patienten, mit einer Nonsens-Mutation wirksam. Nach einer Studie zufolge, konnte nach 48 Wochen der Einnahme, eine verbesserte Gehfähigkeit beobachtet werden. Weltweit, auch in der Schweiz laufen zurzeit Testphasen. In unserem Land werden die Tests von der CHUV Lausanne geleitet.

    CRISPR: Die sogenannte Genschere könnte es in naher Zukunft ermöglichen, Fehler im Erbgut eines Embryos zu erheben. Dieses neue Superwerkzeug der Genetiker besteht aus zwei Komponenten. Zum einen, aus einem massgeschneiderten RNA-Strang, der an eine bestimmte Stelle im Erbgut passt. Die andere Komponente besteht aus einem Enzym, das die DNA an dieser bestimmten Stelle schneidet. Wissenschaftler können so gezielt DNA entfernen oder neue DNA in den durchtrennten Strang einfügen. Dadurch können fehlerhafte Gene repariert oder mit gesundem Erbgut ausgetauscht werden. Auch lassen sich Gene ab- oder einschalten oder es werden Mutationen erzeugt.

  • Therapien gegen Schmerzen

    Bei Schmerzen dürfen keine Schmerzmittel, wie Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure gegeben werden. Sie verschlimmern die Herzinsuffizienz und können andere schwere Nebenwirkungen verursachen.

    Opioide: Diese Analgetika sind Morphinähnliche Substanzen. Sie entfalten ihre Schmerzlindernde Wirkung an den Opioidrezeptoren, welche im Gehirn, Rückenmark und in einzelnen Nerven zu finden sind. Es sind sehr potente Medikamente und machen die Starkwirksamsten Schmerzmittel aus, welche der Medizin bekannt sind.

    Paracetamol: Dieses Medikament hat Schmerzlindernde, Fiebersenkende und Entzündungshemmende Eigenschaften. Es sollte nur bei akuten Schmerzen und über einen kurzen Zeitraum eingesetzt werden. Paracetamol wirkt sehr Lebertoxisch und schädigt das Organ.

    Metamizol: Novalgin ist ein Schmerzlinderndes und Fiebersenkendes Medikament, zudem hat es Krampflösende Eigenschaften. Auch diese Medizin sollte nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Es kann das Blutbild verändern und schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen, die einer sofortigen Intensivmedizinischen Behandlung bedarf.

    Zusammengefasst kann man sagen, Paracetamol und Metamizol können dem Duchenne-Patienten gegeben werden. Jedoch nur bei akut auftretenden Schmerzen, wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und/oder Gliederschmerzen, welche nicht länger als 3 Tage anhalten. Bei chronischen Schmerzen sollten Opioide verabreicht werden. Diese schädigen keine Organe und haben nur einen geringen Einfluss, auf das kardiale System. Bei einem Patienten mit einer leichten Ateminsuffizienz ist Vorsicht geboten, denn Opiate weissen Atemdepressive Eigenschaften auf. Wenn der Duchenne-Patient beatmet wird entfällt dieses Vorsichtsgebot.

  • Therapien und Eingriffe für das Gastrentologische System

    PEG-Sonde: Diese Sonde, wird durch die Magenwand in den Magen eingeführt. Dafür wird ein kleiner Schnitt im linken Bereich des Abdomens angelegt, worüber dann der Ernährungstubus eingeführt wird. Dieser Eingriff wird durchgeführt, wenn der Patient kau- und/oder Schluckschwierigkeiten aufweist und dadurch eine ausreichende Nahrungszufuhr nicht mehr sichergestellt ist. Über diesen Zugang kann der Betroffene dann künstlich ernährt werden.

    Sondenkost: Dies ist eine hellbraune Flüssigkeit, die dickflüssig und klebrig daherkommt. In ihr befinden sich Lebenswichtige Stoffe, Vitamine, Nährwerte und andere Chemikalien. Also alles was der Mensch zum Leben braucht. Die Nahrung sollte nur in Aufrechter Position verabreicht werden, nicht während dem Schlafen und in liegender Position. Denn die Gefahr ist gross, dass die Nahrung durch den Ösophagus hochflisst und danach aspiriert wird. Weil die Muskulatur, die den Magen verschliesst, nicht richtig funktioniert.

    Rektaler Einlauf: Dieser wird dann verabreicht, wenn eine schwere Obstipation vorliegt und der Betroffene keinen Stuhlgang mehr hat. Er wird über das Rektum in den Enddarm eingeführt. Dort angekommen, wird eine Natriumchloridlösung freigesetzt, die den Stuhl erweicht und zum Ausscheiden bewegt.

    Die PEG-Sonde sollte frühestmöglich angelegt werden, wenn sich Kau- und Schluckschwierigkeiten manifestieren. Denn ein Duchenne-Patient verliert sehr schnell an Körpergewicht, wenn eine Ausreichende Kalorienzufur nicht sichergestellt ist. Der Patient sollte so lange wie möglich, zusätzlich zur Sondenkost, auch noch feste Nahrung zu sich nehmen. Damit wird ein völliger Zusammenbruch der Mundmuskulatur, hinausgezögert. Betroffene die Opioide einnehmen, haben häufig mit Obstipationen zu kämpfen. Diese sind mit einem rektalen Einlauf, vor jedem Stuhlgang, gut zu behandeln.

  • Therapien und Eingriffe für das Urologischen System

    Durch den Muskel-Abbau wird auch der Urinaltrackt in Mitleidenschaft gezogen und der Betroffene kann die Blase nicht genügend entleeren. In so einem Fall kommen Zwei Systeme zum Einsatz.

    Urinal-Kondom: Beim Urinal-Kondom handelt es sich um einen Pariser aus Plastik. Das Kondom ist dicker und stabiler als ein Handelsüblicher, zudem geht die Spitze in einen Hals über, an dessen Ende sich eine Öffnung befindet. An die Öffnung wird ein Schlauchsystem angedockt, das in einem Auffangbeutel endet. Der Pariser wird über den Penis gestülpt, danach dreht man das Schlauchsystem in den Kondomhals und fixiert den Beutel am Bein.

    Suprapubischer Blasenkatheter: Der Suprapubischer Katheter ist ein 50 cm langer Schlauch aus Kunststoff. An der Spitze befindet sich ein Ballon, der mit einer Flüssigkeit befüllt wird. Am anderen Ende des Katheters befinden sich zwei Öffnungen. Eine grössere Öffnung ist für das Schlauchsystem, welches den Blasenkatheter mit dem Auffangbeutel verbindet. Beim kleineren Zugang an der Katheterspitze führt ein dünner Schlauch, der in den Katheter eingearbeitet zum Cuff, womit man dann den Ballon befüllt. Der Suprapubischer Katheter wird durch die Bauchwand in die Blase eingeführt und verbleibt dort dann für sechs bis acht Wochen. Danach muss er ausgetauscht werden. Beim ersten Einführen wird mit einer Nadel, die etwas dicker ist als der Katheter selbst, einen Zugang durch die Bauchgewebsschichten und die Blasenwand geschaffen. Es entsteht ein Kanal zur Blase, wodurch dann der Katheter geschoben wird.

  • Therapien und Eingriffe des Bewegungsapparates

    Hier werden Therapien und Operationen des Bewegungsapparates abgehandelt. Keine Garantie auf Vollständigkeit.

    Physiotherapie: Diese Therapie wird angewandt, um die Gelenkbeweglichkeit aufrechtzuerhalten und die Bänder sowie die Sehnen, straff zu halten. Ein Duchennekranker sollte einmal in der Woche, einen Physiotherapeuten aufsuchen.

    Ergotherapie: Auch diese Art von Therapie, hat es auf die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit abgesehen. Jedoch eher auf die Endglieder einer Person. Hier wird also mit den Händen gearbeitet, Bewegungen, Übungen, Bastelaufgaben und vieles mehr. Auch diese Therapierichtung wird dem Patienten empfohlen.

    Gelenkschienen: Mit diesen Gegenständen scheint man einem Patienten, die Fuss- und/oder Handgelenke. Damit Bänder, Sehen und andere Strukturen, sich nicht verkürzen und straff bleiben. Durch Verkürzungen ziehen sich diese Strukturen zurück und Füsse und Hände, verkrümmen sich. Diese Schienen müssen nicht zwangsläufig getragen werden, den Verkrümmungen haben keinen Einfluss auf die Lebenserwartung eines Duchenne-Patienten. Auch gibt es keine Komplikationen, mit verkrüppelten Extremitäten.

    Skoliose Behebung: Um eine Verbiegung der Wirbelsäule beheben zu können, wird ein operativer Eingriff, am offenen Rücken durchgeführt. Hier werden Titanplatten und Stäbe, an der Wirbelsäule befestigt. Damit die Wirbelkörper ihren Ursprünglichen Platz einnehmen und der Rücken wieder gerade ist. Diese Chirurgische Präzisionsarbeit, sollte zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr durchgeführt werden. Weil da, der Rücken bereits eine erhebliche Krümmung aufweist und der Patient noch genügend fit ist, um diese Operation zu überstehen. Denn es ist ein schwerer Eingriff, bei dem der Körper einiges ertragen muss und vieles schief gehen kann.

    Verlängerung der Fusssehnen: Dieser Eingriff zielt darauf ab, eine eventuelle Verkrümmung der Füsse zu korrigieren. Dafür entnimmt der Chirurg, von anderen Körperstellen, Sehnenmaterial und verlängert damit die Fusssehnen. Der Fuss ist danach wieder gerade und der Betroffene kann Schuhe tragen. Die Operation ist nicht zwingend notwendig und auch nicht sonderlich wichtig, es ist eher ein Schönheitsoperativer Eingriff. Verkrüppelte Füsse, stellen kein Komplikationsrisiko dar, es ergeben sich keine Schmerzen oder Unbequemlichkeiten. Lediglich die Schönheit leidet darunter.

    Menschen, die an Duchenne leiden, sollten ihren Bewegungsapparat, solange es die Muskelkraft zulässt, selbstständig bewegen und ihn oft gebrauchen. Dies kann den Zerfall der Muskulatur ein wenig hinauszögern, obwohl es nicht bewiesen ist. Eine Korrektur der Skoliose, wird dem Patienten empfohlen, die Verlängerung der Fusssehnen jedoch nicht. Auch sollte, die Physiotherapie und Ergotherapie, regelmässig aufgesucht werden. Jemand der viel Wert auf sein Äusseres legt und sich für die Fuss-OP entschieden hat, sollte eine Gelenkschiene tragen. Damit sich die Fusssehnen nicht erneut verkürzen und die Extremität wieder verkrüppelt.

  • Therapien und Eingriffe des kardialen und respiratorischen Systems

    Hier werden Therapien und Eingriffe des kardialen und respiratorischen Systems abgehandelt. Keine Garantie auf Vollständigkeit.

    Herz

    Herzmedikamente: Ein Duchenne-Patient wird mit Carvedilol, Losartan und Spironolactonum therapiert. Diese entlasten die Herztätigkeit, in dem der Blutdruck und die Pulsfrequenz, niedrig gehalten werden. Zudem wird dem Körper geholfen, Wasser auszuscheiden.

    Implementierter Defibrillator: Bedingt durch eine Herzinsuffizienz können sich gefährliche Arhythmien entwickeln, die tödlich sein können. Um dies zu verhindern, kann einem Duchennekranken, ein Defibrillator unter die Haut implantiert werden. Dieser spürt Herzrhythmusstörungen auf und therapiert sie, in dem er einen elektronischen Schock abgibt.

    Atmungstraining: Einem an Duchenne Leidenden Patienten, wird empfohlen seine Atmung zu trainieren. Es gibt speziell angefertigte Geräte, in die der Betroffene reinblasen kann. Während des Blasens, hebt sich ein Ball aus Styropor, dieser sollte so lange wie möglich oben gehalten werden. Denn desto mehr der Trainierende reinbläst, desto höher steigt der runde Gegenstand. Ob dieses Training einen nutzen hat, ist nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, dass diese Art des Trainings, die Schwäche der Atemmuskulatur, ein minimer Bruchteil hinauszögert. Und auch nur im Anfangsstadium der Krankheit.

    Beatmung

    Die künstliche Beatmung ist ein Ersatz der physiologischen Atmung eines Menschen. Sie kommt zum Einsatz, wenn der Patient, nicht mehr eigenständig oder nur noch eingeschränkt Atmen kann. Bei der Beatmung wird Umgebungsluft, über ein elektronisches Gerät in die Lungenflügel gepresst. Der Patient muss dabei nichts tun, die Maschine übernimmt die gesamte Atemarbeit. Die Menge der Luft, der Inspirationsdruck oder die Inspirationszeit, alles kann einprogrammiert werden. Die Beatmung wird bei Duchenne-Erkrankungen dann eingesetzt, wenn die Zerstörung der Muskulatur soweit vorrangeschritten ist, dass die Atmung versagt.

    Nächtliche Beatmung: Wenn die Schwäche der Atemmuskulatur, die Atmung soweit beeinträchtigt, dass die Sauerstoffsätigung sinkt und die Kohlenstoffdioxidkonzentration im Blut steigt. So muss die Atmung des Betroffenen, während des Schlafens, unterstützt werden. Dafür wird nachts, eine Beatmungsmaske über Mund und Nase getragen. Diese Maske ist über einen Schlauch mit dem Beatmungsgerät verbunden.

    Beatmung über 24 Stunden am Tag: Nachdem die Schwäche der Zwerchfell- und Atemhilfsmuskeln weiter vorangeschritten ist, muss der Patient, 24 Stunden am Tag beatmet werden. Dafür trägt der Betroffene eine Nasenmaske, die um vieles bequemer ist als eine Maske über Mund und Nase.

    Vollständige Beatmung: Wenn das Muskelsystem der Atmung völlig zerstört ist und dadurch gelähmt ist, kann der Betroffene nicht mehr eigenständig Atmen. Zu diesem Zeitpunkt übernimmt das Beatmungsgerät, die gesamte Atemarbeit des Patienten. Es Erfolgt der Wechsel auf eine Invasive Beatmungsmethode.

    Tracheotomie: Bei der Tracheotomie, verschafft sich der Operateur, einen Chirurgischen Zugang zur Luftröhre. Zwischen dem 2. und 4. Trachealknorpel wird ein Schnitt in den Hals gesetzt, danach wird das Hautgebilde eröffnet und die Trachea kommt zum Vorschein. Jetzt wird ein Fensterartiges Stück aus der Luftröhre entfernt und die daraus entstandene Öffnung, mit der umliegenden Haut vernäht. Das fertige Produkt, eines Luftröhrenschnittes, wird Tracheostoma genannt. In das Stoma wird eine Trachealkanüle eingeführt, worüber der Patient, dann beatmet wird. Diese Art der Beatmung, nennt man in der Medizin, invasive Beatmung.

    Die Schwäche oder Ausfall der physiologischen Atmung, kann mit einer Beatmung extrem gut therapiert werden. Nur sind die Einstellungen am Respirator ein wenig schwierig, denn ein Duchenne-Patient, ist nicht sehr schnell zufriedenzustellen, es braucht ein paar Anläufe. Die Symptome einer Herzschwäche, können mit den oben erwähnten Medikamenten, sehr lange kontrolliert werden. Ein Defibrillator muss nur sehr selten eingesetzt werden. Eine Herztransplantation würde keinen Sinn machen, denn nach einiger Zeit, würde auch das neue Organ eine Insuffizienz aufweisen. Zudem wäre dies ein sehr invasiver Eingriff und dadurch gefährlich für einen Duchenne-Patienten.

  • Therapien und Medikamente gegen den Knochenabbau

    Da Duchenne-Patienten meist sitzen oder liegen und sich nicht viel oder gar nicht bewegen, kann es sein, dass eine leichte Osteoporose einsetzt. Therapien und Medikamente gegen diese, werden in diesem Abschnitt behandelt.

    Milchprodukte: Duchennekranke sollten viel Käse, Milch, Joghurt und andere aus Milch hergestellte Lebensmittel zu sich nehmen. Den diese erhalten viel Kalzium, Eiweiss und Spurenelemente, die menschliche Knochen aufbauen.

    Vitamin D3 Tropfen: Eine ölige Flüssigkeit, in der das Vitamin D3 gelöst ist. Diese Medizin hält die menschlichen Knochen gesund, baut sie auf und macht die Knochen stärker. Die Flüssigkeit befindet sich in einer Glasampulle, welche beim Hausarzt oder in jeder Apotheke zu erwerben ist. Täglich sollten 6- 8 Tropfen eingenommen werden.

    Kalzium: Duchenne-Patienten müssen viel Kalzium zu sich nehmen, damit ihre Knochen nicht abbauen und sich eine Osteoporose manifestiert. Dafür gibt es Brausetabletten, welche sich im Wasser auflösen lassen und anschliessend gut zu trinken sind. Auch kann dieses Präparat, über die PEG-Sonde verabreicht werden. Täglich sollte 1 Tablette, mit 1000 Milligramm eingenommen werden.

    Teriparatid: Dies ist ein Wirkstoff, welcher menschliche Knochen aufbaut und die Knochenbildung fördert. Es wird bei einer mittelschweren bis schwere Osteoporose eingesetzt. Das Medikament wird in Form einer Infusionslösung, in den Körper verabreicht. Alle 3 Monate sollte die Therapie wiederholt werden.

    Nicht bei allen Patienten, die an Duchenne leiden, stellt sich eine Osteoporose ein. Manche haben von Natur aus, einen starken Knochenbau.

  • Gen- und Zelltherapien

    Gentherapie: Die Gentherapie hat das Ziel, ein eigenes Dystrophin-Protein an die Muskelzellen zu liefern. Worauf diese dann ein funktionstüchtiges Dystrophin produzieren. Da ein ausreichender Effekt nur dann generiert werden kann, wenn so viele Muskelzellen wie möglich mit dem Protein beliefert werden, braucht es eine Methode, die die Verteilung in allen Zellen sicherstellt. Im Moment laufen Versuche, bei denen ein Virusbestandteil, das die Kurzform des Dystrophin-Gens trägt, injiziert wird.

    Zelltherapie: Diese Art der Therapie zielt darauf ab, Muskelstammzellen von einem gesunden Spender, an die defekten Zellen eines Duchenne-Patienten zu liefern. Somit werden in der Theorie die Muskelzellen repariert und die Zellen produzieren daraufhin ein funktionstüchtiges Dystrophin-Protein. Zurzeit gibt es Zahlreiche Probleme, die einen Einsatz im Moment unmöglich machen.

  • Verlauf

    Im Nachfolgenden Abschnitt wird der Verlauf der Krankheit abgehandelt. Da sich die Krankheit bei jedem Patienten im Verlauf unterscheidet, ist dieser Abschnitt als theoretisch zu betrachten. Auch handelt der folgende Text einen langen Verlauf von Duchenne ab, es gibt auch Patienten, die vor dem 20. Lebensjahr versterben. Dies durch Infektionen, Unfälle oder einer verfrühten Herzschwäche. Auch warten einige Leidende die Skoliose-OP zu lange ab und sterben dann auf dem Tisch.

    Vor der Geburt

    CRISPR.
    Hier kommt vielleicht einmal CRISPR zum Einsatz, der das Leiden abschwächen oder ganz aufhalten kann.

    Zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr

    Eine leichte Schwäche der Beinmuskulatur stellt sich ein.
    Betroffene können nicht so gut Laufen, wie Gesunde Kinder im selben Alter. Sie stolpern immer malwieder, fallen häufig zu Boden und weisen eine unrhythmische Gangart auf. Zu diesem Zeitpunkt wird häufig die Diagnose gestellt.

    Atrophien und Paresen im Beckengürtelbereich.
    Die oben erwähnten Symptome nehmen zu. Betroffene können nur noch mit Hilfe eines Geländers, Treppensteigen. Ab hier werden Medikamente wie Kortison und Kreatin konsumiert. In naher Zukunft können zu diesem Zeitpunkt Medikamente wie Antisense-Oligonukleotide, Benzoquinon, Ataluren, Lisinopril, Catena, Eplerenon und Tamoxifen gegeben werden. Auch Gen- und Zelltherapien kommen hier irgendwann zum Einsatz. Im homöopathischen Bereich kann Grünteeextrakt konsumiert werden.

    Watschelgang/Trendelenburgzeichen.
    Die Becken und Oberschenkelschwäche nehmen zu. Der Erkrankte entwickelt einen Watschelgang, wobei er schwankend läuft und ein Bein hinter dem anderen herzieht. Auch kann sich der Patient, nur noch mit mühe Aufrichten, er muss sich an Möbeln oder Wänden festhalten, um aufzustehen. Oder sich an seinen Oberschenkeln abstürzen und an sich hochklettern. Alle Medikamentösen Therapien werden weitergeführt, ebenfalls die Gen- und Zellbehandlung.

    Ab dem 7. Lebensjahr bis zum 8. Lebensjahr

    Nun sind auch die oberen Extremitäten, wie Schultern, Arme und Hände, von der Muskelschwäche betroffen.
    Duchenne-Patienten können sich nur noch mit Hilfe anderer, von der liegenden in die sitzende Position bewegen, brauchen Hilfe zum Aufstehen und beim Treppensteigen. Sie sind also auf die Hilfe, anderer Personen angewiesen. Immer noch werden alle vorher erwähnen Medikamente eingenommen.

    Muskelschwäche des Oberkörpers.
    Betroffene können sich nicht mehr eigenständig Aufrichten und Aufstehen, das Laufen ist nur noch möglich, wenn die Patienten abgestützt werden. Das Treppensteigen ist gar nicht mehr möglich. Weiterhin werden die Medikamente eingenommen.

    Zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr

    Die oberen und unteren Extremitäten werden schwächer, auch die Körpermuskeln sind mehr und mehr betroffen.
    Das Anheben der Arme fällt den Patienten immer schwerer, dass ausstrecken in die Waagerechte ist nicht mehr möglich.

    Die Bein und Beckenmuskulatur sind zerstört.
    Duchenne-Patienten können nun fast nicht mehr Laufen, nur noch ein paar Schritte gehen.

    Rollstuhlpflichtigkeit.
    Die Betroffenen sind auf einen E-Rollstuhl angewiesen, können nicht mehr Laufen, nur noch für kurze Zeit stehen. Kortison und Kreatin werden abgesetzt, alle anderen Medikamente werden weiterhin konsumiert.

    Das 14. und 15. Lebensjahr

    Das Muskelsystem der Schultern und das der Hände und Arme ist fast vollständig gelähmt.
    Der Patient kann seine Arme und Schultern nicht mehr selbstständig bewegen, die Hände sind nicht mehr zu gebrauchen. Das Essen muss eingegeben werden, eine Computermaus kann der Betroffene nur noch mit erheblichen Schwierigkeiten bedienen. Schreiben, Zeichnen und Seiten umblättern ist nicht mehr möglich.

    Vollständige Rollstuhlpflichtigkeit.
    Ohne einen E-Rollstuhl kommt der Erkrankte nicht mehr aus. Zu diesem Zeitpunkt kann der Patient nicht mehr Laufen, Aufstehen oder kurz stehen bleiben. Auch seine oberen Extremitäten kann er nur noch eingeschränkt benutzen.

    Spezielle Anfertigungen am Elektrorollstuhl.
    Da der Duchennekranke seine Hände nur eingeschränkt oder gar nicht bewegen kann, müssen am Rollstuhl spezifische Hilfsmittel installiert werden, damit die Bedienung einfacher wird. Wie ein Joystick, bei dem kleine Bewegungen ausreichen, um zu fahren oder eine Lippensteuerung.

    Gelenk- und Knochenfehlstellungen.
    Durch den muskulären Zerfall lagert sich immer mehr Fett und Bindegewebe in den Beinmuskeln ein. Es kommt zu einer Pseudohypertrophie. Die Gelenke und Knochen im Unterschenkel verformen sich. Der Ferse zieht sich nach innen, oben und bleibt auf der inneren Seite des Fusses stehen. Das Knie kann nicht mehr ausgestreckt werden.

    Fusssehnenverlängerungs-OP.
    Um den Fuss wieder gerade zu kriegen, kann ein operativer Eingriff durchgeführt werden. Doch nicht jeder Duchenne lässt diese Operation über sich ergehen. Den einigen ist es egal ob sie gerade oder verkrüppelt Füsse haben, Schuhe tragen können oder nicht.

    Eine Skoliose manifestiert sich.
    Durch die Schwäche der Muskeln im hinteren Thoraxbereich und wegen zu wenig Bewegung, stellt sich eine Skoliose ein. Die Wirbelsäule nimmt eine S-Förmige Position ein und engt damit die Thoraxorgane ein.

    Skoliosen-OP.
    Um die Skoliose zu korrigieren, wird ein Chirurgischer Eingriff durchgeführt. Obwohl der Eingriff ein breitbandiges Komplikationsrisiko bereithält, sollte er durchgeführt werden. Denn nach der OP, haben die Organe im Thorax, wieder mehr Platz, der Betroffene kann wieder aufrecht sitzen.

    Atemfunktionsstörungen.
    Jetzt greift die Krankheit, auch auf die Atemmuskulatur über. Insbesondere heisst das, dass die Zwerchfell- und Atemhilfsmuskeln eine Schwäche aufweisen. Ohne ein Symptom zu spüren, Atmet der Betroffene oberflächlich und schnell, er kann nicht tief einatmen.

    Kardiale Schwäche.
    Auch das Myokard des Herzens, weist langsam eine Muskelschwäche auf. Dadurch entsteht eine Linksherzinsuffizienz. Ab hier kommen Medikamente wie Carvedilol, Losartan und Spironolactonum dazu.

    Zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr

    Kau- und Schluckschwierigkeiten.
    Die Krankheit ist auch im Gesichtsbereich anzutreffen. Vor allem der Mundtrakt ist betroffen. Betroffene haben Mühe beim Kauen, können kein zähes Fleisch essen, harte Nüsse oder Hülsenfrüchte zu sich nehmen. Er kann am ehesten weich gekochten Lebensmittel schlucken.

    Die oberen und unteren Extremitäten sind irreparabel gelähmt.
    Der Patient ist vom Hals abwärts gelähmt, kann seine Hände, Arme, Schultern, Beine und Füsse nicht mehr bewegen. Dadurch ist der Betroffene auf ständige Betreuung angewiesen. Ihm muss das Essen eingegeben werden, ins Bett oder in den Rollstuhl transferiert werden, geduscht werden und gepflegt werden.

    Installation eines Umweltkontrollsystems.
    Auf dem E-Rollstuhl wird ein Kontrollsystem für die Steuerung, technischer Geräte, installiert. Damit kann der Erkrankte, über den Bordcomputer, sein Fernseher, seine Stereoanlage, sein Soundsystem und ein Blu-ray-Player, bedienen. Auch kann er damit Licht machen, sein Smartphone steuern oder eine Heizung einschalten, fast alles ist zu steuern.

    Die Kau- und Schluckschwierigkeiten nehmen zu.
    Eine Ausreichende Kalorienzufuhr ist nicht mehr gewährleistet, die Nahrungseinnahme gestaltet sich immer schwieriger. Harte und/oder trockene Bestandteile können nicht mehr gekaut und geschluckt werden. Menüs mit Saucen, weichem Gemüse und zartem Poulet Fleisch, können noch gegessen werden.

    Einlage einer PEG-Sonde.
    Hier wird eine Magensonde für die künstliche Ernährung eingesetzt. Diese wird meist dann nötig, wenn die orale Nahrungsmitteleinnahme eingeschränkt ist. Die Sondenkost wird meist zur Ergänzung, fester Nahrung eingenommen.

    Installation einer nächtlichen Beatmung.
    Die Muskeln des respiratorischen Systems haben weiter abgenommen. Weil der Patient, nachts seine Atmung, nicht bewusst beeinflussen kann und es dadurch zu kleinen Atemaussetzern kommen kann. Wird die Unterstützung eines Beatmungsgerätes notwendig. Dazu trägt der zu Beatmende, nachts eine Gesichtsmaske, über Mund und Nase. Diese Maske ist durch einen Schlauch, mit dem Beatmungsgerät verbunden. Dieses lenkt den Beatmungsdruck und die Luftmenge, durch den Schlauch, über die Beatmungsmaske in die Atemwege hinein. Die Einstellungen am Respirator, werden von einem Arzt im Krankenhaus durchgeführt. Auch der Typ der Maske wird dort definiert. Der Patient bleibt einige Tage Stationär, im Krankenhaus, in dieser Zeit werden die genauen Einstellungen ermittelt.

    Kardiale Verschlechterung.
    Das Herz muss mit verschiedenen Medikamenten, entlastet werden. Dazu werden der Pulsschlag und der Blutdruck gesenkt, auch wird dem Körper geholfen, Wasser auszuscheiden. Dadurch muss das Organ weniger Arbeiten und die Muskelkraft bleibt länger erhalten. Die Dosen der Kardiomedikamente müssen erhöht werden.

    Zwischen dem 19. Und 25. Lebensjahr

    Ganztägige Betreuung.
    Die Lähmungserscheinungen am ganzen Körper nehmen zu, immer mehr Muskelzellen sterben oder werden beschädigt. Der gesamte Extremitätsaperat hat versagt, der Patient kann, ausser ein paar Gesichtsmuskeln, kein einziges Körperteil bewegen. Er ist 24 Stunden am Tag, auf Hilfe angewiesen. Ab hier kommen nur noch Medikamente zum Einsatz die das kardiale und respiratorische System unterstützen. Alle anderen Medikamente werden ausgeschlichen.

    Respiratorische Verschlechterung.
    Nun muss der Betroffene auch Tagsüber beatmet werden und ist dadurch 24 Stunden am Tag, auf das Beatmungsgerät angewiesen. Damit der Patient sprechen kann, trägt er tagsüber, eine Nasenmaske.

    Schmerzzustände.
    Weil der Patient, lange Zeit sitzt, kann er am Poo, in der Leiste oder unter den Beinen, Schmerzen entwickeln. Diese könnten unter Umständen, so heftig werden, dass sie mit Opioiden behandelt werden müssen.

    Zwischen dem 26. Und 30. Lebensjahr

    Vollständige Beatmung und Tracheotomie.
    Die gesamte Muskulatur das Zwerchfells und die der Atemhilfsmuskeln, ist vollständig gelähmt, ohne eine Beatmung, würde der Patient ersticken. Das Beatmungsgerät macht die gesamte Atemarbeit, des Betroffenen. Es kontrolliert die Inspiration, die Exspiration und hält einen ständigen Atemwegsdruck aufrecht, der sogenannte PEEP. Für diese Art der Beatmung, wird ein Tracheostoma angelegt.

    Lähmung vom Hals abwärts.
    Das gesamte Muskelsystem des Körpers ist zerstört, das ehemalige Muskelgewebe, besteht nur aus Fett- und Bindegewebe. Dadurch ist der Duchenne-Patient vom Hals abwärts gelähmt. Doch im Gegensatz zu einem Querschnittsgelähmten, spürt ein Duchennekranker sein Körper, kann Schmerzen empfinden, Wärme und Kälte wahrnehmen und Nervenreize weiterleiten.

    Weitere zerstörte Gesichtsmuskeln.
    Die Muskeln im Bereich des Mundes haben weiter abgebaut. Der Betroffene kann sein Speichel, nicht sonderlich gut im Mund behalten. Dadurch kann es sein, dass der Schleim, aus dem Mundwinkel läuft. Auch das Sprechen ermüdet schneller, beim Kauen müssen kleine Pausen eingelegt werden und das Schlucken wird immer schwieriger. Durch die Muskelschwäche im Rachenraum, erhöht sich das Aspirationsrisiko und das Verschlucken wird häufiger. Bei einem Tracheotomierten Patienten, reduziert sich die Aspirationsgefahr, wegen der Kanüle in der Trachea.

    Abbau der Myokardmuskeln.
    Der linke Ventrikel hat sich erheblich vergrössert, dadurch kompensiert das Herz, seine Auswurfschwäche. Das Risiko für gefährliche Arrhythmien in diesem Krankheitsstadium, ist erhöht. Und wenn sie dann regelmässig auftauchen, kann die Implantation eines Defibrillators in Betracht gezogen werden.

    Erste tödliche Verläufe.
    In diesem Krankheitskapitel, versterben bereits die ersten Duchenne-Patienten. Dies in Folge eines kardialen Vorfalls oder eines schweren Infektes, wie eine Pneumonie oder einer Grippe.

    Zwischen dem 31. und 40. oder 45. Lebensjahr

    Weitere Muskelausfälle.
    Auch die Muskeln im inneren Bereich, des Körpers bauen ab. So hat der Betroffene, mühe beim Wasserlösen oder beim Stuhlgang, die Ausscheidungsmuskeln funktionieren nicht mehr richtig. Dünner Stuhl und Urin können nicht mehr zurückgehalten werden, sie laufen einfach. Oder das Gegenteil ist der Fall, in dieser Situation verkrampfen die Muskeln derart, dass die Ausscheidung zum Erliegen kommt. Die Barriere zwischen dem Magen und dem Ösophagus, ist derart schwach, dass in liegender Körperlage, Magensäfte hochfliessen können und danach aspiriert werden. Deswegen sollte die künstliche Ernährung, nicht über Nacht fliessen, sondern am Tag, in Aufrechter Position, eingenommen werden. Auch die Augenlieder sind von der Krankheit betroffen, dadurch können sie nicht ganz geschlossen oder aufgemacht werden. Betroffene, die in absoluter Dunkelheit schlafen wollen, tragen in der Nacht, eine Augenmaske. In diesem Abschnitt der Krankheit, kann der Patient vielleicht noch einige Zehen, Finger oder den Nacken, ganz minim bewegen. Auch Kauen und Schlucken ist noch möglich, zudem kann der Erkrankte noch sprechen, seine Zunge benutzen und den Mund wenig auf und zu machen. Natürlich erledigt auch das Herz, noch eingeschränkt, seine Aufgabe. Die Medikamentendosen für das kardiale System müssen noch einmal erhöht werden.

    Vollständiger Ausfall aller Muskeln, ausser die des Herzens.
    Alle Muskeln des Körpers quittieren ihren Dienst, auch die des Gesichts. Die orale Nahrungsaufnahme ist nicht mehr möglich, der Betroffene kann keine Endextremität mehr bewegen. Nur eingeschränkt Sprechen, die Nase rümpfen oder die Augen offenhalten. Der Speichel im Mund kann vom Patienten nicht mehr kontrolliert werden, er läuft aus dem Lippenwinkel.

    Der endgültige Tod.
    Das Herz versagt, der Duchenne-Patient stirbt.